Jetzt
bin ich tatsächlich schon fast zwei Wochen hier…
14
Tage Schweden… Wow, es klingt so viel und gleichzeitig so wenig, wenn ich
überlege, dass ich noch 10 weitere Monate hier verbringen darf.
Mit
der Schule habe ich jetzt ja, wie in meinem letzten Eintrag bereits erzählt,
auch schon gestartet und es ist ganz schön da. Für mich ist natürlich alles
neu, teilweise verwirrend und ziemlich ungewohnt. Aber ich fühle mich ziemlich
wohl hier und freue mich immer noch sehr, hier sein zu dürfen und einfach so „Just
for fun“ hier leben und zur Schule gehen zu dürfen, auch wenn einiges anderes
ist als in Deutschland. (Mein Schulweg zum Beispiel beinhaltet morgens und
nachmittags je 3km mit dem Fahrrad und ungefähr 50 Minuten Busfahrt…:D)
Technik,
Technik, Technik. Wohin man auch schaut, alles ist technisch. Meine Schule hat
sogar zum Tür öffnen so Drücker, wie ich sie eigentlich aus Krankenhäusern
kenne. Und ein Macbook darf da natürlich auch nicht fehlen. Meine Lehrerin hat
am Dienstag zu mir gesagt: „Stundenplan, Wi-Fi und Macbook, das ist das
wichtigste an schwedischen Schulen.“
Und es ist tatsächlich so.
Ich komme mir
ein bisschen Oldschool vor, wenn ich
immer als erstes meinen Block und einen Stift hervor hole, während die anderen
ihr Macbook hervorbefördern und eine neue Seite erstellen. Aber für mich ist
das irgendwie noch nichts. Klar, manchmal ist es vielleicht ganz praktisch,
aber ein Block und ein Stift in der Hand ist für mich doch gewohnter und
sicherer. Vielleicht wird sich das in den nächsten Wochen ändern, aber im
Moment setzte ich weiterhin auch Block und Stift, es sei denn mein Lehrer sagt
ausdrücklich wir brauchen die Laptops für irgendwas.
Aber
jetzt mal wieder zum eigentlichen Thema: meine zweite Woche und gleichzeitig
meine erste Schulwoche. Ich bin im Humanistikprogramm
und gleichzeitig im zweiten Gymnasiumjahr, also quasi in der deutschen
11.Klasse. Mein Programm ist nicht so beliebt an meiner Schule (keine Ahnung,
wie das wo anders ist), aber deshalb sind in meinem Programm nur 8 Schüler, mit
mir logischerweise 9.
Aber wir haben einige Fächer mit anderen Programmen
zusammen und kommen dann auch vielleicht 25 Schüler.
Meine
Schule ist, abgesehen von der ganzen Technik echt schön und ich fühle mich
relativ wohl. Meine Klassenkameraden sind total nett und ich freue mich
tatsächlich jetzt doch, dass ich in einem kleinen Programm bin, sodass ich mich
einfach immer irgendwem anschließen kann und auch das Lernen der Namen ging
schneller und einfacher.
Das einzige, was mir im Moment ziemlich zu schaffen
macht ist die Sprache. Ich möchte so unbedingt Schwedisch sprechen, aber in
manchen Stunden, wenn die Lehrer oder meine Klassenkameraden reden oder sich
unterhalten, habe ich das Gefühl diese Sprache niemals beherrschen zu können.
Dann frage ich mich, warum habe ich das noch mal getan? Warum bin ich hier, in
einem Land dessen Sprache ich nicht mächtig bin?
Ich
habe vor ein paar Tagen versucht „Die Prinzessin auf der Erbse“ zu lesen, auf
Schwedisch versteht sich. Und habe am Anfang wirklich jedes Wort, dass ich
nicht kannte übersetzt und wenn meine Gastschwester vorbeikam und mich fragte,
wie es läuft war ich vielleicht gerade beim 2. Absatz auf der Seite und wenn
sie gefühlte 40 Minuten später wieder vorbei kam, war ich gerade mal einen
Absatz weiter –wenn überhaupt.
Das ist ziemlich frustrierend.
Wenn
ich mich mit manchen Leuten unterhalten habe, die auch Schwedisch durch ihr ATJ
hier gelernt haben und ich dann nach Wörtern oder Satzbildungen gefragt habe,
weil ich versucht habe eine Aufgabe auf Schwedisch zu machen, meinte ein
Mädchen, dass ich gerade mal zwei Wochen hier bin und niemand von mir erwartet
Schwedisch zu sprechen. Ich habe zwei andere ATS in meinem Jahrgang hier und
das Mädchen ist schon seit7 Monaten in Schweden und spricht immer noch nur Englisch
und der Junge, auch aus Deutschland spricht schon ziemlich oft eine Mischung
aus Englisch und Schwedisch und dann komme ich mir immer noch dümmer vor.
Jetzt
ist allerdings erst einmal Wochenende und ich kann mich ein bisschen erholen,
von den ganzen gesammelten Eindrücken in den letzten Tagen und vielleicht kann
ich auch versuchen ein bisschen mehr Schwedisch zu lernen?
Vi
ses snart,
Lea
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Ein wundervolles Bild mit einem meiner Lieblingssprüchen... |