Sonntag, 15. Januar 2017

Woche 22... Hermine Granger-Life, Essays und Minzschokolade

Hey guys,

Neues Jahr, neues Glück? Von wegen. Als ich am Dienstag wieder in der Schule angetanzt bin, tatsächlich voller Vorfreude, musste ich mit Entsetzten feststellen, dass mein wunderbarer Stundenplan einfach so über den Haufen geschmissen wurde. Irgendwer im Rektorat fand es wohl ganz lustig, da mal ein paar Striche zu ziehen und mir den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Yas, was für eine wundervolle Idee. 
(Bitte beachtet die Ironie, die um diesen Satz herum tanzt.)

Einer meiner absoluten Lieblingslehrerinnen hier -meine Englischlehrerin, eine von zweien in meinem Leben, die es geschafft hat, dass ich gerne im Englischunterricht bin- hat irgendeinen anderen Job in der Schule bekommen und uns deshalb abgegeben.
Daraufhin folgte also ein Lehrerwechsel und auch ein Zeitwechsel für die Englischstunden, die jetzt meinen ganzen Stundenplan umwerfen. Statt zwei wundervollen Tagen -Mittwoch und Donnerstag- habe ich jetzt 3 Stunden Leerzeit am Freitag, knapp 1 1/2 Stunden Pause am Mittwoch, nur eine Stunde am Montag und aus einem relativ kurzen Donnerstag wurde ein langer.
Na, yay.
Allerdings werden wir in der nächsten Woche im Klassenrat darüber sprechen, ob wir die Stunden irgendwie anders legen können, da andere aus meiner Klasse am Mittwoch um 14:20 einen Unterricht beenden und zur selben Zeit Englisch beginnen sollen, während die Räume so gut 15 Minuten auseinander liegen. Und am Donnerstag soll ich 10 Minuten lang gleichzeitig Deutsch und Englisch haben -sollen wir alle zu Hermine Granger werden oder was denkst sich der, der diesen Plan gemacht hat dabei?
Ich kann es mir jedenfalls nicht anders erklären und hoffe, dass wir Montag eine Lösung dafür finden und dass sich nach den nächsten Ferien, wenn ein Teil der Schule in ein neues Gebäude gezogen ist, sich alles wieder zum besseren ändert.

Dann habe ich diese Woche noch erfahren, dass ich ein historisches Essay schreiben soll, irgendwas über irgendeine Epoche. Allerdings funktioniert das gerade nicht so wie ich es gerne hätte, deshalb werde ich darüber noch einmal mit meinem Lehrer sprechen müssen.
Meine Klasse liest im Schwedischunterricht gerade Klassiker -ist für mich jetzt nicht ganz so einfach, das ist einfach zu hoch. Deshalb hat meine Lehrerin mir gestern vier verschiedene Klassiker aus der Bibliothek gebracht, von denen ich mir einen aussuchen sollte, da die alle zwar die klassische Geschichte enthalten, aber leichter geschrieben sind, sodass ich tatsächlich fast keine Verständnisprobleme habe und ich echt Spaß am Lesen habe. Ich lese jetzt "Therese Raquin" von Émile Zola, falls es irgendwen interessiert. Es geht um Ehebruch und Mord- echt gut soweit :).

Außerdem habe ich endlich einen schönen Kalender gefunden und mich Hals über Kopf in ein Café verliebt. Ich war erst einmal dort und es ist so gemütlich und ruhig dort, dass ich es einfach lieben musste und ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass ich dort jemanden treffe, den ich kenne ist auch nicht ganz so groß, weil es nicht direkt dort liegt, wo Schüler ständig sind, also einfach perfekt für mich.
Und sie verkaufen Warme Minzschokolade, was so nach Kaffee und alles mit Salted Caramel eines der besten warmen Getränke ist, die es gibt *-*
Montag werde ich erneut da einschneien und die Scones testen, denn leider hatte ich am Freitag bereits Mittagessen gehabt und konnte deshalb diese nicht testen, als ich dort war, aber das werde ich auf jeden Fall noch nachholen :)
Apropos einschneien, der Schnee ist die Woche über eigentlich immer weniger geworden, dafür wurde es aber immer glatter. Nun hat es gestern Nachmittag wieder geschneit und ich denke auch in der Nacht -es war dunkel, man sieht deshalb nicht sehr viel und Straßenlaternen gibt es hier eher mäßig.

Aber jetzt mal wieder zu dem wichtigeren Kram.
Ich bin tatsächlich schon fünf freaking Monate hier!
Am Dienstag vor fünf freaking Monaten bin ich in Hamburg in dieses gruselige, kleine Flugzeug gestiegen und habe gehofft, dass wir nicht abstürzen und Freitag vor ebengenau fünf Monaten bin ich auf dieser niedlichen Insel gelandet, die jetzt irgendwie meine Heimat ist.
So richtig fassen kann ich es aber irgendwie nicht, ich meine fünf Monate. 
Das ist die Hälfe meines Aufenthaltes, das wiederum bedeutet, dass es bald zu Ende ist und das macht mich einerseits unglaublich glücklich, weil ich in fünf Monaten meine Familie und Freunde wieder in die Arme schließen kann und wieder in der schönsten Stadt von Deutschland wohne und dann heißt es aber auch Abschied nehmen von allen hier und irgendwie möchte ich das noch gar nicht. 
Es waren so wundervolle fünf Monate, in denen ich so viel lernen konnte, wachsen konnte und irgendwie scheint es so surreal fast schon wieder gehen zu müssen, obwohl ich weiß, dass ich noch fünf Monate habe, aber auch die letzten fünf Monate sind geflogen, gestockt, gerast und geschlichen.
Was gleichzeigt bedeutet, dass ich diesen Blog jetzt schon fünf Wochen mehr oder weniger regelmäßig schreibe und da bin ich irgendwie ziemlich stolz drauf und auch auf die Tatsache, dass ich bereits fünf Monate in Schweden gemeistert habe, auch wenn besonders der Dezember ziemlich hart für mich war. Ich freue mich, mich bald wieder zu melden.


Vi ses snart,

Lea


P.S. Ich habe es bei dem letzten Eintrag vergessen, deshalb: Gott nytt år! 

1 Kommentar:

  1. Meine Line! Ein toller Eintrag und wieder Neuigkeiten!
    Du kannst es drehen und wenden - auf den Kopf stellen und wieder umkehren - du hast noch lange fünf Monate. Da du immer noch bereit bist die Tage und Wochen aufzusaugen, für Neues offen und neugierig bist (hast du vielleicht auch etwas von mir, obwohl "interessiert an der Umwelt" hört sich besser an!)
    Wir haben deinen versteckten Hinweis gedeutet, das Resultat kennst du, ich freue mich. Hab weiterhin eine gute Zeit und genieße dein freies Leben. Kyss din mormor

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