Samstag, 24. September 2016

Woche 5&6... Kranke Lehrer, Salted Caramel und Bilder

Hey guys,

Woche 5 ist zu Ende und irgendwie fühlt es sich komisch an, zu wissen, dass ich schon einen tollen Monat hier verbracht habe...
Vor ungefähr einem Jahr habe ich mich auf einer dieser Messen informiert und erst im November/Dezember mein "Vorstellungsgespräch" gehabt.

Irgendwie ist diese Woche nicht viel passiert, ich bin zur Schule gegangen, habe versucht irgendwas Schwedisches aufzuschnappen und bin dann wieder nach Hause gefahren. Unspektakulär.
Und das ist auch der Grund, warum es dieses Mal nicht zwei Blogeinträge für zwei Wochen gibt, sondern diese zusammengefasst in einem erscheinen. Der für Woche 6 kommt also zur gewohnten Zeit und der für Woche 5 offensichtlich später. :)

Also, ein paar schöne Sachen -okay, das ist irgendwie keine korrekte Formulierung, schließlich ist die ganze Zeit hier schön. Okay, jedenfalls war ich mit Ebba am Samstag in der "Stadt", also in Visby.
Wir waren zuerst beim Espresso House (Ich liebe es jetzt schon... besonders die Salted Caramel Latte hat es mir angetan*-*) und dann haben wir alle Shops abgeklappert und sind mit dem ein oder anderen wieder herausgegangen. In meinen Taschen ist eine neue (rosa) Federtasche mit farblich passenden, sehr dringend gebrauchten Radiergummis (Man bemerke bitte das kleine Männchen, das während dieses Satzes das Ironie-Schildchen schwenkt.), eine graue Leggings und einen pastellrosa Zopfpullover gelandet *-*... Dann sind tatsächlich auch schon die ersten Weihnachtsgeschenke mit mir gewandert.
In Woche 6 -also diese Woche- wollte ich eigentlich am Montag zu einem Theaterkurs in die Kulturskolan hier in Visby gehen. Eigentlich... als meine Gastmutter und ich nämlich dort ankamen, haben wir erfahren, dass die Theaterlehrerin krank ist. Das ganze Spiel durch das Labyrinth aus Straßen und Gassen in Visby wird also nächste Woche wiederholt. Hoffentlich kann ich dann mehr davon berichten. 
Dienstag und Mittwoch verliefen dann wie ganz normale Schultage mit dem Extra, dass ich endlich mal Hausaufgaben bekommen habe.
Okay, das klingt irgendwie komisch -eine Schülerin, die sich über Hausaufgaben freut.
Hallo? Was ist falsch bei dir?
-Anscheinend eine Menge.-
Ich wollte auch endlich mal andere Hausaufgaben bekommen als nur ein paar Worte in Latein beherrschen, die wir sowieso jede Woche wiederholen -wo ist der Sinn, dass dann auch noch zuhause zu machen??
Naja, meine Französischlehrerin hat am Mittwoch dann doch tatsächlich mal eine Läxa aufgegeben, sodass ich gerade eigentlich an meiner Aufgabe sitze, denn diese muss erst bis Dienstag fertig sein... Ja, lazy me :D
Donnerstag war dann irgendwie so der kürzeste Schultag der Welt für mich, denn mein Deutschunterricht fiel aus (mit einer Aufgabe, die ich am Nachmittag so in 25 Minuten erledigt hatte) und damit endete dieser Tag einfach mal um 11:20... Mir soll's recht sein.
Freitag hatten wir einen ebenfalls normalen Schultag mit zwei Mathestunden... Warum? Weil wir vor drei Wochen an einem Freitag mal eine Exkursion hatten und unser Mathelehrer seine Stunde haben wollte, um noch mehr lineare Funktionsaufgaben bearbeiten zu lassen. Gut, ich habe dann eine von den zwei Unterrichtsstunden zum Schwedisch lernen genutzt.
Diese beiden Wochen waren also eigentlich nicht sehr spannend, aber ich wollte trotzdem einen kurzen Blogeintrag verfassen. Morgen werde ich mit meiner Gastmutter Apfelmus machen und Kanelbullar *-*
Wir hatten gerade eine kleine Fika und da habe ich sie gefragt, ob wir sowas mal selbst machen könnten und sie meinte, dass wir später sowieso einkaufen müssen und dann auch gleich die fehlenden Zutaten kaufen können und dann sind wir frei sie zu machen, wann wir wollen :)


Da diese Wochen nicht sehr spannend waren, habe ich mir gedacht in diesen Blogeintrag ein paar Bilder einzufügen. Hier kommen also ein paar Bilder:

Rauken auf Fårö
Anderer Blickwinkel von Fårö aufs Meer








Blick durchs Mikroskop in Naturkunskap

Einige
in Visby
der Straßen
Sooo, dass ist dann auch erstmal alles von mir.


Vi ses snart,

Lea

Sonntag, 11. September 2016

Sweets abroad... Alte Bekannte und neue Freunde?

 Hey guys,

Ich melde mich mal wieder mit einem etwas unnötigen Eintrag. 
Allerdings war die Arbeit für diesen –jedenfalls für mich und meine Gastschwester, Ebba ziemlich lustig. Wie der Titel dieses Blogeintrages vielleicht schon ein bisschen verrät, wird es hierbei um Süßigkeiten gehen, die Deutschland und Schweden nicht gemein haben. 
Wer schon mal in Schweden und Deutschland war und sich ein bisschen umgesehen hat, wird festgestellt haben, dass es gar nicht so viele Unterschiede gibt. Und da ich ja auch schon des Öfteren in Schweden war, kenne ich ein paar der Sweets auch schon. Es war für Ebba und mich also gar nicht so einfach ein paar Sweets zu finden. Der geringfügig existierende Sinn bei der ganzen Sache ist es Ebba deutsche Süßigkeiten zu zeigen und mir von meiner Gastschwester "ihre" Sweets nahe bringen zu lassen...

Aus Deutschland extra angereist, sind folgende: (Danke, dafür nochmals  :*)

-Raffaelo (gibt es in SE tatsächlich nicht und diese kleinen weißen Kügelchen zählen einfach zu meinen absoluten Favourites!)
-Katjes (in SE nicht in der Art vertreten, es gibt Veggie-Gummizeug, aber eben keine Katjes)
-Milka (auch diese hat ihren Weg hierher noch nicht nach SE gefunden.)
-Ahoj Brause (gibt es erschreckender Weise hier nicht und sind wir mal ehrlich, war es nicht ein Part unser aller Kindheit?)



Als schwedische Süßigkeiten, werden uns die folgenden bereit stehen:

-Tyrkisk Peber (wie ihr auf den Bilder weiter unten erkennen werden könnt, scheint es ziemlich scharf? Schon die Verpackung riecht nach Lakritz und das soll sich hinter dieser Verpackung auch verstecken, soviel habe ich schon erfahren.)
-Marabou Japp/Happy Birthday!/Black Saltlakrits/Mint Krokant (Vier Sorten Marabou, die ich in DE so nicht kennengelernt habe. Die erste scheint mir eine Version von Mars zu enthalten, die zweite irgendwas mit Himbeere, die dritte einfach Lakritz und die letzte Minze und Krokantkrümel...Verraten mir die Namen irgendwie..)
-Toffeecups (Scheint ein Keks mit Toffeefüllung und Schokoladenüberzug zu sein.)
-Polly Puffar Sea Salt (Sieht auf der Verpackung ein bisschen wie Maltesers aus und ist mit Salz *-*)
-LantChips Gräddfil (Einfach nur Chips mit Sour Cream... würde ich jetzt mal behaupten. Laut Ebba sind die aber unglaublich gut, also sind sie auch hier.) 



Jetzt geht es erst richtig los, jetzt kommt unsere Auswertung zu den verschiedenen Sweets. Manche kannten Ebba und ich nicht, manche kannte zumindest einer von uns.

Die, die wir beide nicht kannten und was wir darüber denken:

-ToffeeCups: Der Keks hat nicht viel Geschmack, aber trotzdem waren diese "Cups" unserer Meinung nach ziemlich gut.

-Marabou Happy Birthday!: Also zu den Favoriten wird diese Schokolade auf jeden Fall nicht gehören.

-Marabou Black Saltlakrits: Schokolade ist toll. Lakritz ist toll. Zusammen sind die beiden in diser Konsestenz allerdings eher nicht der Bringer. Vielleicht hätte das Lakritz als flüssige Füllung besser gepasst, als als Stückchen..

Die, die Ebba kannte und was ich darüber denke:

-Tyrkisk Peber: Am Anfang waren die echt gut, doch sobald ich an die Füllung kam...Äh ja, sagen wir mal so... Ich finde sie ziemlich scharf...


Ich, mein ersten Tyrkisk Peber essend...

-Polly Puffar Sea Salt: Trotz des Namens waren diese nicht sehr salzig, vielleicht hätte die Schokoschicht dünner sein sollen, dann hätte man mehr von dem Salz mitbekommen. Schmeckten aber trotzdessen sehr gut.

-Marabou Mint kronkant: Zu allererst muss ich sagen, dass diese Schokolade unglaublich gut riecht! Dann schmeckt sie auch noch total gut nach Minze. Die Konsistenz erinnert ein bisschen an die Diamversion, aber mein Mund war voll vom Minzgeschmack *-*

-Marabou Japp: Ein cremiger Traum von Schokolade mit Karamelstückchen!

-LandChips Gräddfil: Eigentlich bin ich ja kein Fan von Sourcream-Chips, aber diese sind der Hammer! Es schmeckt eher wie Kartoffel mit Sour Cream, als diesen Chemiekram, den wir in Deutschland haben. Ich liebe diese Chips!!

Die, die ich kenne und was Ebba darüber denkt:

-Ahoj Brause: Es ist ein komisches Gefühl im Mund, aber der Geschmack ist gut. (Ahoj Brause in Wasser mag sie auch nicht... Wer mag das auch schon? ;P)

Ebba und das erste Mal Ahoj Brause im Mund...

-Raffaelo: So cremig, so gut.

-Katjes Tappsy: Ziemlich gut. Tolle Konsistenz. Die Weißen schmecken nicht sehr intensiv.

-Katjes Grün-Ohr-Hasen: Besser als die Pandas. Sehr gute Geschmacksrichtungen.

-Milka Zartherb: Fantastisch cremig.

-Milka Tuc: Sieht sehr niedlich aus. Die Combi ist toll, knusprig und cremig.

Unsere Favourites aus beiden Ländern:

Ebba: Die LandChips aus Schweden und die Raffaelo aus Deutschland. Weil sie einfach die Besten waren.

Ich: Ebenfalls die LandChips, weil der Geschmack einfach so unglaublich natürlich ist und aus Deutschland Ahoj Brause, einfach weil sie meine Kindheit war. Auch wenn Raffaelos mittlerweile eher zu meinen Lieblingen gehören ;)

Soo, dass wars dann auch mit diesem sehr sinnvollen und ziemlich anstrengenden Eintrag. Ebba und mir ist schlecht geworden, sodass wir zwei Dinge nicht testen konnten. Ich hoffe, dass hier interessiert jemanden. Wenn nicht ist eigentlich auch nicht schlimm, Ebba und ich hatten auf jeden Fall unseren Spaß.


Vi ses snart,

Lea


Samstag, 10. September 2016

Woche 4... 1.Monat, Routine und Yoga

Hey guys,

Es ist tatsächlich schon ein Monat vergangen, seit ich in Kopenhagen in mein Flugzeug nach Stockholm saß und am Flughafen in Stockholm Pfannkuchen gegessen habe und auf mein nächstes Flugzeug gewartet habe. Es ist tatsächlich schon einen Monat her, als ich meine Gastfamilie das erste Mal gesehen habe, den ersten Schritt auf gotländischem Boden getan habe und das erste Mal mit meiner Gastfamilie zu Abend gegessen habe, mein Zimmer zum ersten Mal betreten habe und das erste Mal in meinem neuen Bett eingeschlafen bin. Es kommt mir nicht vor, als wäre all das schon einen Monat her. Ich kann mich noch so gut dran erinnern, wie nervös ich war, als ich im Flugzeug nach Gotland sass und wie aufgeregt ich war, als ich das Flugzeug verlassen musste und wie ich am liebsten wieder ein gestiegen wäre, aus Nervosität vor dem Unbekannten.

Doch jetzt bin ich hier.

Schon seit 4 Wochen esse ich jeden Abend mit meiner Gastfamilie, schlafe abends in meinem Bett ein. Und seit bereits 3 Wochen gehe ich hier zur Schule. Jeden Morgen stehe ich auf, frühstücke und mache mich dann auf den Weg zu der Bushaltestelle. Dann sitze ich eine geraume Zeit im Bus, bis dieser mich an der Schule wieder „rausschmeißt“. Dann habe ich wie jeden Tag mittlerweile Schule, Pausen und meinen Weg wieder zurück. Zurek zu dem gelben Haus, diesem gelben Haus in dem ich mich nicht mehr richtig wie ein Gast fühle, aber es fühlt sich ebenso komisch an es als „zuhause“ zu bezeichnen. denn das ist es einfach nicht. Mein Zuhause ist in Hamburg, nicht hier. Aber eigentlich ist es auch genau das, schließlich werde ich hier die nächsten 10 Monate verbringen.

Diese vierte Woche hat nicht sehr spektakulär begonnen, dafür war ich am Dienstag jedoch mit meiner Gastschwester bei einem Yoga Kurs und habe mich unglaublich langsam bewegt :D Es war eigentlich ganz schön, aber zwischendurch kam ich mir schon ein bisschen bescheuert vor... Naja, aber ich glaube schon, dass ich da wieder hingehen werde. Vielleicht nicht total regelmäßig, aber ab und zu schon. 

Am Mittwoch waren Ebba und ich dann allein zuhause abends, meine Gasteltern waren beide in Stockholm (mein Gastvater schon die ganze Woche und meine Gastmutter nur für den Tag.) Was wir genau an diesem Tag gemacht haben, erfahrt ihr in einem extra Blogeintrag, der hoffentlich heute oder morgen soweit ist, dass ich ihn ins WWW stellen kann.

Am Donnerstag habe ich dann erst einmal herausgefunden, dass meine Schule nicht nur ein Café hat, sondern gleich zwei! 
Dieses habe ich nämlich am Donnerstag mit zwei Klassenkameraden besucht, da wir eine unglaublich lange Pause (für meine hiesigen Schulverhältnisse) hatten. Es ist so gemütlich, klein und total versteckt. Irgendwie habe ich mich echt in das kleine Café im letzten Winkel des Gebäudes verliebt. Und laut meinen Klassenkameraden soll es auch günstiger als das andere sein, wahrscheinlich weil es nicht viele Schüler dorthin verschlägt. 

Ebenfalls am Donnerstag habe ich mich mit meiner Klassenlehrerin und meinem „Coach“ getroffen und über mein Empfinden in Klasse, Kursen und allgemein der Schule gesprochen. Es war echt nett, ich hatte wirklich das Gefühl, dass die beiden mir zuhören und bereits gewesen wären mir zu helfen, wenn ich etwas hätte ändern wollen, für manche klingt das jetzt vielleicht total selbstverständlich, dass jeder Lehrer, sonders deine Klassenlehrer bereit sind dir zu helfen und dir auch wirklich zuhören. 
Ich kann allerdings behaupten, dass ich schon das ein oder andere Mal in Deutschland das Gefühl hatte die Lehrer legen sich alles so aus, wie sie es gerne hätten, sodass du eigentlich vollkommen zufrieden erscheinst, auch wenn du es vielleicht gar nicht bist. Naja, hier bin ich sehr glücklich und deshalb mussten wir auch nichts großartig ändern oder verschieben:)

Der Freitag war wieder ziemlich ereignislos und so hat meine Schulwoche ein knappes Ende gefunden. Heute werde ich wahrscheinlich einen Kuchen backen und morgen machen wir, soweit ich das jetzt verstanden habe, einen Ausflug zu einem niedlichen Teil der Insel... Keine Ahnung wohin genau, und ob das wirklich stimmt oder ob das nur eine nicht weitergeführte Überlegung ist.


Vi ses snart,

Lea

Hier ncoh ein Foto von meinem Schulweg, einfach weil es so schön aussah :)

Montag, 5. September 2016

Landliebe oder Großstadtsehnsucht?

Hey guys,

Ich habe mir gedacht, ich mache mal wieder einen Blogeintrag außerhalb meines Wochenberichtes. Im letzten Eintrag Woche 3... (Neihein, ich mache natürlich keine Eigenwerbung ;)) habe ich nämlich vom „Landleben“ gesprochen und das ich mich in dieses jetzt eingelebt habe. 
Klar, das Leben fern ab einer Großstadt ist definitiv ganz anders getaktet, als mein bisheriges Leben in einer Großstadt.
Und genau darüber will ich in diesem Eintrag schrieben. 
Ich will euch einfach nur ein bisschen über meine bisherigen Erkenntnisse berichten und was mich so aufgefallen ist, was ich immer noch nicht berauschend finde und was ich zu lieben begonnen habe...

Zu aller erst muss ich sagen, dass egal wie ungewohnt es hier ist, ich würde meine Gastfamilie, meine Schule und all die Leute, die ich bisher schon kennen durfte nicht gegen ein Leben in einer schwedischen Großstadt eintauschen wollen! Und sind wir mal ehrlich, kennt man eine Großstadt, kennt man sie alle. Wo bliebe denn da die Herausforderung für mich? Dann wäre es wie zuhause nur in einem anderen Land, wenn ihr versteht, was ich meine.

Nachdem das also geklärt ist, fangen wir an.
Ich habe in der Schule mal gelernt, wenn wir ein Kommentar zu einer Arbeit, einem Vortrag oder sonstigem abgeben sollten, kommt immer erst das positive und dann das negative, als Verbesserungsvorschlag. Vorschläge gegen das Landleben sind nicht sehr sinnvoll, aber ich will mich ein bisschen an mein gelerntes halten und werde mit dem positiven beginnen.

Was mich mit am meisten begeistert, am Leben außerhalb der Stadt ist etwas, was ich mir schon immer erträumt habe, aber realistisch gesehen wusste, dass es nie geschehen wird:
Ein Apfelbaum im Garten.
Klingt jetzt vielleicht nicht sehr aufregend und das ist es für machen vielleicht auch nicht, aber es war ein unglaubliches Gefühl letzten Sonntag einen Pflaumenkuchen zu backen und diese draußen selbst zu pflücken, abends einen Apfel aus den Garten zu essen oder zum Kochen raus zu gehen und Rucola, Salbei oder Kartoffeln zu sammeln.


Auch in diesen anfänglichen ziemlich ungewohnten Schulweg habe ich mich verliebt. Ich genieße es, nach der Schule meine knappen drei Kilometer mit dem Fahrrad zurück zu legen und durch diese Schwedische Landschaft zu fahren und zu wissen, dass ich tatsächlich erst einmal hier blieben werde. Fast jeden Morgen darf ich den Sonnenaufgang bewundern und die kleinen Blüten links und rechts am Straßenrand.




Leider ist es ausgerecht dann, wenn ich Fotos mache bewölkt und nicht so schön...

Auch an die hier herrschende Stille habe ich mich mittlerweile etwas gewöhnt, zwar vermisse ich die Geräuschkulisse meiner Heimatstadt hin und wieder. Schlafen zum Beispiel fällt mir leichter als erwartet, klar da ist die ein oder andere Nacht, in der es ziemlich still war, aber insgesamt bin ich doch relativ vertraut mit der nicht existierenden Geräuschkulisse.

Ein weiterer unglaublich toller Vorteil auf dem Land ist, der bereits erwähnte Apfelbaum. Irgendwie wollte ich immer auf Bäumen rumkraxeln und letzten Samstag konnte ich es endlich: Ich bin auf dem Apfelbaum rumgeklettert, habe am Baum geschüttelt, wie Fr. Holle es verlangt hätte und hunderte von Äpfeln gepflückt.



Das Land erscheint im Gegensatz zur Stadt unglaublich weit, gelassen und friedlich. Auch wenn eine Stadt definitiv dichter bevölkert ist, kennen wir meistens nicht einmal unseren nächsten Nachbar, mit dem wir vielleicht schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten Tür an Tür leben und hier kennt man vielleicht auch nicht mehr jeden „Nachbarn“ persönlich, aber doch die meisten. Und diese wohnen teilweise am anderen Ende der Straße. Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten drei Wochen so etwas gehört habe wie „Er war mal unser Nachbar“ oder „In dem Haus da, wohnt soundso, der den wir in Visby getroffen haben.“

Womit ich mich wohl nie anfreunden werde sind diese unglaublich großen zahlen von Moskitos! Ich hasse nicht viel, aber Moskitos gehören definitiv dazu. Wer hat diese verflixten Viecher erfunden??

Und auch mit der Ruhe des Lebens hier, bin ich noch nicht ganz arm geworden. Jeder hat Zeit, niemand hetzt sich. Oh, ein abgesplitterter Baum, lasst uns hier stehen bleiben und ihn ansehen. Das ist gar nicht böse gemeint, aber tierisch ungewohnt für mich. Die Natur hier ist wunderschön, keine Frage. Aber für mich ist das trotzdem kein Grund an jedem vierten Baum stehen zu bleiben, wenn du eigentlich Fragen beantworten sollst.

So, ich glaube das waren dann auch erst einmal die größten Punkte, die mir in den vergangen Wochen aufgefallen sind. Sie sind nichts Besonderes, aber ich wollte sie trotzdem mal ins World Wide Web stellen und jeden, den es interessiert daran teilhaben lassen.
Insgesamt kann ich also von mir behaupten, mich hier auf dem Lande sehr wohl zu fühlen und es im Moment auch nicht wechseln zu wollen.

Schon mal als kleinen Input: Diese Woche wird voraussichtlich noch ein kleiner Beitrag kommen....:)


Vi ses snart,

Lea


P.S. Das ist eine der Zwei Kisten an Äpfeln, die meine Gastmutter und ich am vergangenen Samstag gepflückt haben.

Samstag, 3. September 2016

Woche 3... Exkursionen, Moskitos und Feueralarm

Hey guys,

Jetzt sind es tatsächlich schon drei Wochen...
Unfassbar wie die Zeit rennt. 
Ich würde schon behaupten, mich jetzt endlich eingelebt zu haben, zumindest was meine Gastfamilie und das "Landleben" betrifft. So eine richtige Schulwoche hatte ich bisher noch nicht, aber warum das so ist geht wahrscheinlich ganz einfach aus den nächsten Worten, Sätzen und Abschnitten hervor. 

Fangen wir aber erst einmal am Anfang der Woche -Montag- an.

Als ich am Montag in die Schule kam, ich war gerade auf dem Weg zu meinem Spind, um meine Regenjacke dort zu verstauen. Da fing es plötzlich an zu klingeln. Ein ohrenbetäubendes Geräusch hallte durch die Flure meiner neuen Schule. Mein Gehirn... total verwirrt. Jeder der mich kennt, wird jetzt wahrscheinlich den Kopf schütteln, die Augen verdrehen, schmunzeln oder sich sonst irgendwie denken, dass dieser Fakt nicht weiter verwunderlich ist. Auch einige der Schwedischen Schüler sahen sich erst verwundert um, ehe sie sich den Weg zum nächstgelegenen Ausgang bahnen.

Ah! Feueralarm...

Da mich diesbezüglich keiner eingewiesen hat, beschloss ich einfach der Masse zu folgen. Stellte sich als richtig heraus, da ich dort auf meine Klassenkameraden traf und wir gemeinsam warteten bis ein Mann in Sicherheitsweste (Er schien wichtig zu sein.) irgendetwas sagte, dass uns auf jeden Fall wieder erlaubte ins Gebäude zu gehen, da die Masse sich wieder in Richtung aller Gebäude bewegte.

Dienstag war dahin gegen nicht wirklich spannend. Ein ganz normaler Schultag.
Da sich auch Mittwoch eher unspektakulär verhielt, switchen wir zum Donnerstag.

Sogenannter WG-Dagen fand an diesem Donnerstag statt. Ein Tag des Wisbygymnasiet’s der jedes Jahr kurz nach Schulbeginn stattfindet und verschiedene Challenges, Aufgaben und Spiele bereit hält für alle Schüler der Schule. Eingeteilt in Teams (also in die Programme und Jahrgänge) treten die Schüler in verschiedenen „Disziplinen“ an diesem Tag also gegeneinander an. Klingt lustig, war es auch. Aber es war ebenso anstrengend, denn es war nicht gerade frisch… eher das Gegenteil davon.

War alles in allem ein sehr schöner Tag, auch wenn ich total kaputt in meinem Zimmer ankam und mich erst einmal für 5 Minuten aufs Bett schmeißen musste.

Freitag war ein ähnlich lustiger und anstrengender Tag.
Eine Exkursion mit dem „Naturkunskap“-Kurs stand an. Ein Ausflug ins Naturreservat „Kallgatburg“ war geplant. Pflanzen wurden gesammelt und fotografiert, Quizze und Fragen beantwortet, unglaublich viele Mücken verscheucht und Millionen Schritte getan, aber es war ein Spaß durch die Walachei zu laufen, Pflanzen zu sammeln und Fragen zu beantworten.

Heute ist Samstag und dieser wird für mich ein recht entspannter „Homeday“. Ich werde noch ein bisschen an einem neuen Eintrag feilen, mit meiner Gastmutter Äpfel und Pflaumen pflücken und diese vielleicht auch heute schon zum Teil verarbeitet und dann werde ich heute auch den Freund meiner Gastschwester kennenlernen, der das Wochenende auf Gotland verbringen wird. Morgen fahren wir dann zu Freunden meiner Gastfamilie fahren und dort Apfelsaft machen.


Vi ses snart,

Lea



 P.S. Hier ein kleiner Einblick in die Weiten des Naturreservates, das ich Freitag besucht habe.