Samstag, 31. Dezember 2016

Woche 20... Ein Jahr geht zuende

Hey guys, 

Jetzt sitze ich hier, es ist viertel nach neun und bald ist 2016 zu Ende, aber ich habe beschlossen noch einen letzten Eintrag zuschreiben -zum einen weil heute Samstag ist und zum anderen, weil ich irgendwie das Bedürfnis habe mal so einen kleinen Rückblick zu gestalten. 

Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie wundervoll mein letztes Silvester war. Wahrscheinlich das schönste, welches ich bisher hatte. 
Wie ich mit meiner Oma traditionsweise ins Momentum gegangen bin, wie die Schule wieder angefangen hat, die Prüfungen kamen, stressten und wieder gingen. 
Wie der Sommer näher gerückt ist, wie wir alle immer mehr und gleichzeitig immer weniger über die Zukunft, die Oberstufe und die ganzen Auslandsjahre geredet haben. 
Wie ich diesen Blog begonnen habe.
Wie meine Freunde 16 wurden, wie ich 16 wurde. Wie ich meinen Hund und meine Gastfamilie erhalten habe, wie ich das meiner Freundin damals in die Ohren gequietscht habe, als wir uns abends getroffen hatten. 
Und dann dieser Moment, wie ich das letzte Mal aus der Bahn gestiegen bin und zu meiner Schule gegangen bin. Wie wir die Klasse geschruppt, geputzt und auf Hochglanz poliert haben. Wie wir draußen auf dem Flur vor der Klasse saßen und uns über die Zeit unterhalten haben, die Zeit die vergangen war -so schnell- und die Zeit die noch kommen würde -so beängstigen und aufregend zugleich. 
Und dann kamen die Sommerferien, diese zwei letzten Wochen, alle letzten Male kamen und gingen, hingen kurz an mir und verflogen wieder. Die verzweifelten Versuche manche Momente ewig festzuhalten. 
Der Tag der Abreise von einer Freundin, der meinige. Letzte Tränen, Umarmungen und angsteinflößende Gedanken. Gefühle, die in meinen Adern rumkursieren und austicken. Ein Soft Landing Camp, das mich im Endeffekt mehr Einfluss auf mich hatte, als ich je zu träumen gewagt hätte. 
Der Tag meiner Ankunft auf Gotland. 
Der erste Schultag, auf meiner "neuen" Schule, mein erster schwedischer Satz, das erste Wochenende in Stockholm, die Ferien auf dem Festland, das Winterwonderland, die Weihnachtszeit, das Weihnachten und nun letzten Endes sitze ich hier. 

Am letzten Tag eines so vollen, aufregenden und unglaublich stressigen und auch nervenaufreibenden Jahr. Besonders die letzten paar Monate haben mich unglaublich verändert und gestärkt und mir gezeigt, was ich liebe, was ich habe, was ich nicht mag, was ich mag und was ich schätze. 

Es ist unglaublich, wie sehr mich die letzten Monate verändert haben und wie sehr ich dennoch das kleine Mädchen bin, das damals in der 5.Klasse so furchtbar unglücklich war. 
Ich hasse und liebe 2016. 
Ich weiß nicht wie 2017 wird, ob ich dieses Jahr vermissen werde und zurück möchte. Wie es wird 17 zu sein, wieder so eine unbrauchbare Zahl. 
Ich liebe die 16, ich mag es 16 zu sein, Ich fühle mich erwachsen und dennoch so klein, niedlich, jung. 
Aber 17? Das ist schon fast 18. Das möchte ich eigentlich noch nicht. 
Aber vielleicht wird 2017 gar nicht so schlimm, vielleicht wird es besser, schöner und noch aufregender, vielleicht verändert sich weniger als ich glaube und vielleicht wird es ein wundervolles Jahr voller neuer Erfahrungen. 
Aber egal, was ich mir jetzt vorstelle, überlege und plane, es wird sowieso ganz anders kommen, es wird kommen, wie es kommen soll und das ist wahrscheinlich auch gut so. 

In genau einem Jahr kann ich dann mir selbst eine solche Reflektierung (Ist das ein Wort?) darlegen und einschätzen, was ich von 2017 halte und was ich 2018 wünschen, hoffen und erleben könnte. Ein ewiger Kreislauf. 

Habt einen wundervollen Rutsch ins neue Jahr.
Frohes neues Jahr. 
Danke für alles. 

Vi ses snart, 

Lea


Dienstag, 27. Dezember 2016

Das Ende meines Lieblingskalenders: Jul

Hey guys,

Hier kommt wie schon so halb angekündigt mein Weihnachtseintrag.
Dies hier wird für mich eher so ein "Etappen-Schreiben". Ich werde immer mal wieder etwas ergänzen in den nächsten Tagen und wenn ihr in gerade lest, ist Weihnachten vorüber und meine Erlebnisse sind zu Erinnerungen geworden.

22. Dez 
Heute haben Karin, Ebba und ich einen Weihnachtsbaum ins Haus geschafft. Diesen haben wir im nahegelegenen Wald angesägt, vor die Tür gestellt und dann abends ins Haus gebracht und nach dem Abendessen dekoriert. Außerdem ist heute schon meine värdfarmor -die Mutter meines Gastvaters- angekommen und Ebba ist aus ihrem Zimmer "ausgezogen", da dort ihre Tante über die Feiertage wohnen wird.

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23.Dez
Heute hat Ebba Geburtstag. Ich bin in dieser Nacht extra so lange wach geblieben, dass ich ihr gleich um Mitternacht gratulieren und ein kleines Geschenk überreichen kann. Gegen viertel vor zehn am Morgen, haben wir Ebba dann mit Geschenken, heißer Schokolade und ziemlich aus dem Takt geratenen Gesang geweckt. Nachdem der Struggle des Auspackens im Bett überwunden war, haben wir uns in die Küche begeben, um zu frühstücken. Gegen drei Uhr kamen dann Ebbas Verwandten und ihr Freund zu Kaffee, Tee und Eistorte, welche ich mit Karin am 21. Dezember vorbereitet hatte. Abends kamen dann noch andere Gäste vorbei, mit welchen wir eine Lasagne auf Ebbas Wunsch zum Abendessen hatten. Das einzige, das wir heute für morgen vorbereitet haben, war die Gemüsepastete. Den Rest werden wir morgen Vormittag machen.

24.Dez
Heute ist Weihnachten. Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir den Tag erst einmal ruhig angehen lassen. Meine Gastmutter hat Köttbullar vorbereitet, Ebba und ich haben kleine Geschenkchen in Socken aufgemacht, uns angezogen und dann habe ich eine Art vegetarische Köttbullar gemacht, alles Mögliche mit Petersilie verziert, Möhren mit Ebba gemacht und eine Jogurtsoße. Um drei Uhr sind wir dann bei den Verwandten nebenan eingeschneit, haben dort erst einen Glögg getrunken, bis das Julbord (zu Deutsch "Weihnachtsbüffee" typisch schwedische Tradition für Weihnachten) eröffnet war und wir zusammen gespeist haben. Nach einem Dessert, sowie einigen selbstgemachten Weihnachtsgodis und Kaffee und Tee, sind Ebba und ich dann wieder rüber gegangen. In kuscheliger Kleidung haben wir dann die Päckchen von meiner Familie geöffnet und anschießend die Geschenkeverteilung in der Familie vorbereitet. Nach den ganzen Geschenken, noch mehr zu essen, dieses Mal gab es Milchreis und Tee und einem merkwürdigen Film, gehe ich jetzt gleich ins Bett. Und morgen kommt noch mehr Besuch. :o

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Ja, ich habe ein kleines Presenteplätzchen eingerichtet. 

25.Dez
Heute stand mal wieder unglaublich viel Essen auf dem Plan. Meine värdfarmor hat Truthahn gemacht, da wir um 3 Uhr (irgendwie ist das in diesem Haus dieses Jahr die Zeit zum Gästeempfangen.) 10 Gäste erwartet haben. Das Essen war gut, keine Frage. Ich habe sogar festgestellt, dass ich Rosenkohl mag, den ich eigentlich nur genommen hatte, weil er so niedlich aussah und der Rotkohl nicht so toll war, für meinen Geschmack. Naja, nachdem ich dann viel zu viel Rosenkohl, Milchreis und Fruchtsalat gegessen habe und mir echt schlecht war, habe ich mich ein bisschen auf mein Bett gelegt, auf dem ich letztendlich auch irgendwann eingeschlafen bin. Wie lange diese Gesellschaft dann ins Gesamt noch ging, kann ich also nicht sagen. Aber irgendwie war gestern echt ein anstrengender Tag. Ich hoffe, dass der letzte Festtag ruhiger wird.

26.Dez
Der zweite Feiertag war glücklicherweise tatsächlich ruhiger und unhektischer. Ebba und ich haben zwei Disneyfilme gesehen, abends haben wir nur zu siebt -also alle, die in dem Haus über Weihnachten waren, meine Gastfamilie und ich- gegessen. 

Abschließend kann ich sagen, dass es auf jeden Fall interessant war, Weihnachten mal woanders zu verbringen und eine andere weihnachtliche Kultur kennenzulernen, wenn gleich auch ziemlich hart und durchaus stressig in diesem Haushalt. Alles in allem bin ich doch recht froh, dass es nun vorbei ist. Ich hoffe, ihr hattet alle wundervolle Feiertage und vielleicht sogar Schnee? Dieser ist bei mir leider ausgeblieben, dafür ist es mal wieder ziemlich windig auf der Insel...


Vi ses snart,


Lea

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Woche 18&19... Weihnachtliche Gedanken

Hey guys,

Heute kommt mal etwas, was ich noch nie gemacht habe. Ich werde in diesem Blogpost eher weniger meine eigenen Worte veröffentlichen, sondern vielmehr die meiner Freundin Valentina. Sie hat vor ein paar Tagen den unten zulesenden Poetry-Slam geschrieben und abgesehen davon, dass ich Slams an sich schon liebe, finde ich diesen ganz besonders toll, gerade jetzt wo es auf Weihnachten zugeht und deshalb bin ich auch unglaublich dankbar, dass mir erlaubt wurde diesen wunderbaren Text hier zu veröffentlichen. Aus diesem Grund habe ich auch Woche 18 und 19 in diesem Blogeintrag verlinkt, da der nächste Blogeintrag sich hoffentlich ein bisschen um Weihnachten hier auf Gotland drehen wird.
Ich habe jetzt Ferien und da ich mich vor Weihnachten wahrscheinlich nicht mehr melden werde, wünsche ich euch allen einen wundervollen Weihnachtsabend und God Jul!


Vi ses snart,

Lea

Weihnachtliche Gedanken
Weihnachten
Was ist das überhaupt?
Weihnachten
Überall kann man es lesen
Überall kann man es hören
Weihnachten
An jedem Wochenende findet irgendwo ein Weihnachtsmarkt statt
Wo anders spielen sie ein Weihnachtskonzert
Und im Kalender steht 1. und 2. Weihnachtsfeiertag
Überall kann man es finden
Weihnachten
Aber was bedeutet das?
Weih-nach-ten
Wird man da nachts geweiht während man schläft?
Oder ist „Weihnachten“ etwas ganz anderes?
Hat „Weihnachten“ überhaupt eine definierbare Bedeutung?
Oder ist es für jeden etwas anderes?
Was macht Weihnachten überhaupt zu Weihnachten?
Sind es die Geschenke?
Sind es die Lieder?
Sind es die Geschichten?
Sind es die Gedichte?
Ist es der Kirchenbesuch?
Ist es das Krippenspiel?
Oder ist es vielleicht doch etwas ganz anderes?
Was macht Weihnachten überhaupt zu Weihnachten?
Was ist Weihnachten für euch?
Ist es nur ein Fest wie jedes andere?
Ist es der Tag, an dem man in die Kirche muss?
Ist es die Zeit, in der man all die nervigen Verwandtenbesuche macht?
Ist es die Zeit, um ein Festmahl zu genießen?
Ist es der Moment, in dem man zu viele Plätzchen isst?
Oder ist es doch etwas ganz anderes?
Was ist Weihnachten für euch?
Weihnachten
Was ist das überhaupt?
Für Weihnachten gibt es weder falsche noch richtige Definitionen
Weihnachten ist für jeden etwas anderes
Für manche ist es einfach nur der Tag an dem Gottes Sohn das Licht der Welt erblickte
Für andere bedeutet es eine Zusammenkunft der Familie
Für einige bedeutet es Stress
Und für manche bedeutet es Einsamkeit
Weihnachten
Was ist das überhaupt?
Was ist Weihnachten für mich?
Weihnachten ist:
Die Zeit der Zusammenkunft,
Die Zeit der Gemeinschaft,
Die Zeit der Geborgenheit,
Die Zeit der Freude,
Die Zeit der Familie,
Die Zeit der Freunde,
Aber auch die Zeit des Schenkens und Beschenkt Werdens
Doch nicht nur materielle Dinge werden verschenkt,
denn wir schenken uns viel mehr
Wir schenken uns Freude,
Wir schenken uns Trost,
Wir schenken uns Geborgenheit,
Wir schenken uns Glück,
Wir schenken uns Zeit
Und wir schenken uns Liebe.
Weihnachten
Was ist das überhaupt?
Weih-nach-ten

Es ist die Zeit der Liebe und Geborgenheit


Samstag, 10. Dezember 2016

Woche 17... Diese kleinen Gefühle, Patronen und nervige Menschen

Hey guys,

Weihnachten. Das Fest der Liebe, des Beisammensein und der Familie und Verbundenheit. Dieses Jahr bin ich fern ab der Heimat. Stört mich das? Ich weiß es nicht so recht. Ja, es wird unglaublich anders. Aber anders könnte doch auch gut sein, oder nicht? Ich denke schon, immerhin habe ich auf dieser großen, kleinen Inseln eine Art zweite Heimat gefunden, eine Familie, die ich ins Herz geschlossen habe, auch wenn hier so einiges anders ist als zuhause in Hamburg. Also kann anders ja auch gut sein. Kein richtiges Problem also.
Aber irgendwas ist da doch. Jedes Mal wenn mich jemand fragt, wann ich denn jetzt nach Deutschland fliege oder ob ich fliege, ob meine Familie herkommt. Nein, alles nicht. Ist verboten und das ist auch normal so.
Dann sehen mich meine Gesprächspartner an und denken kurz nach, dann hauen sie einen Spruch raus, wie "Aber so ohne Familie an Weihnachten, dass könnte ich ja nicht." oder "Das stelle ich mir ziemlich hart vor." "Was eine komische Regel von der Organisation. Wieso stellen die sowas denn auf?" oder "Man sollte an Weihnachten doch nicht ohne seine Familie sein."
Und ganz plötzlich wollen sie eigentlich keine Antwort mehr, schließlich lassen sie mir, während sie diese und ähnliche Sätze wie Geschütze abschießen, gar keine Zeit zum Antworten. Und in diesen Momenten, wenn ich dann da sitze oder stehe, neben dieser Person, die mir erzählen -oder sich selbst- wie ungerecht, schrecklich und merkwürdig sie das finden, ja dann passiert etwas mit mir.
Ich weiß nicht genau was es ist, vielleicht als würde einer dieser Sätze -einer dieser Patronen mich treffen, nicht im Herzen, dafür sind sie nicht stark genug, die Worte wiegen nicht genug, sie kommen nur von Bekannten, Menschen mit denen ich mal ein paar Worte wechsle.
Eine dieser Sätze -dieser Patronen- schafft es dennoch mich zu berühren. Manchmal ist es mein Arm, manches Mal mein Bein, die sie abbekommt und der Schmerz zieht wie bei einer wahrhaftigen Schussverletzung durch meinen Körper, übernimmt meinen Kopf, mein Blut, meinen Geist, meist nur für wenige Sekunden oder Minuten und doch zieht dieser Schmerz durch mich, gefolgt von einem kleinen Anflug von Wut. Leute, die darüber reden, dass sie das alles nicht könnten, während jede dieser Kerzen mir immer wieder weiß macht, dass es bald soweit ist für mich.
Für mein erstes Weihnachten alleine.
Und diese Leute, die die mit sich selbst darüber reden, merken es nicht einmal mehr, sie merken nicht, dass ihre Münder zu Waffen wurden und ihre Worte zu Patronen, sie reden und reden und manches Mal scheint es, als würden sie immer weiterreden und nie ihr Ende finden, als müssten sie nicht nachladen -bis irgendjemand oder etwas sie unterbricht.
Die Waffe verschwindet, der Schmerz verblasst und die Hülsen und Patronen verploppen wie kleine Seifenblasen.
Und dann ist da nur noch dieses dumpfe Gefühl in meinem Bauch oder diese Trockenheit in meinem Mund und dann für diese wenigen Sekunden, in denen ich noch vergessen bin, macht sich diese leichte Nervosität und vielleicht auch ein kleines bisschen Angst breit.
Sie überschwappen mich mit all diesen Sätzen und Zitaten, die mein Kopf in den letzten Tagen und Wochen dazu schon gesammelt hat und fallen über mir zusammen, regnen aus meinem Innern in mein Bewusstsein runter und lassen mich für einen Moment innehalten.
Schaffe ich das wirklich?
Ist es das was ich mir für mein Weihnachten wünsche?
Und dann für einen ganz kleinen, ja nahezu minimalen Moment frage ich mich, ob all die kleinen Zweifel Recht haben und ob es wohlmöglich das unschönste Weihnachten wird, das traurigste, das einsamste und ich kann mir diese eine Frage nie beantworten und vielleicht werde ich das erst in dem Moment können, wenn ich meinen letzten Atemzug auf dieser Erde nehme und dann habe ich die Antwort, die Antwort auf diese Frage, die mir jetzt -mit 16 Jahren- durch den Kopf wandert.
Aber hier und jetzt kann ich diese Frage nicht beantworten, das weiß ich, aber ich weiß das ich mir genau in diesen Momenten selbst erklären kann, was ich in den letzten -jetzt genau 4 Monaten- erreicht und geschafft habe, was ich mir vor wenigen Jahren noch nicht mal so richtig vorstellen konnte.
Ja, und es hilft, weil ich weiß, dass egal wie meine Antwort auf diese Frage eines Tages ausfallen wird, ich habe es trotzdem geschafft. Ich habe mich zusammengenommen und habe dieses "schreckliche Weihnachten ohne Familie und so einsam" ausgehalten, überlebt und ich würde mal behaupten auf die ein oder andere Weise genossen, denn schließlich bin ich aus genau solchen Gründen vor vier Monaten losgeflogen, habe alles hinter mir gelassen und habe hier angefangen ein neues kleines Leben aufzubauen. 


Vi ses snart,


Lea

Samstag, 3. Dezember 2016

Woche 16... Erfahrung, Erkenntnis und Erinnerung

Hey guys,

Noch ist es nicht soweit, dass meine Uhr zwölf schlägt und der ganze Zauber vorbei ist. Ich habe noch Zeit mein Märchen zu genießen. Dennoch rennt die Zeit, sie gleitet mir nahezu durch die Finger und ich weiß gar nicht wie mir geschieht, denn tatsächlich ist es so, dass bereits nächste Woche mein Zeiger auf 4 Monate vorrutscht. Einfach so. 
Als ich kleiner war und die Zeit zwar schnell verging, aber die Jahre doch ewig brauchten, um mich in die erste Klasse zu bringen, habe ich so oft gehört, "Ach, bist du groß geworden." oder "Wie die Zeit doch rennt!" und ich glaube, dass ich mich fast jedes Mal gefragt habe, was das soll. 
Die Zeit rannte doch gar nicht, ich war schließlich immer noch im Kindergarten oder in der ersten Klasse und bis ich erwachsen sein würde, würde es noch eine Ewigkeit dauern. 
Als ich dann größer wurde, habe ich verstanden, was die Erwachsenen damals meinten. Die Zeit rennt tatsächlich. Wenn ich zurück sehe, erscheinen mir meine einzelnen Schuljahre unglaublich kurz und erst letztes Jahr um diese Zeit habe ich genau hiervon geträumt und jetzt sitze ich hier und wieder rennt die Zeit.

Die Zeit heilt alle Wunden.

Wunder bringt die Zeit.

Zeit ist Geld.

Die Menschheit macht sich seit Jahrtausenden Gedanken um die Zeit, um ihre Verwendung und um ihrer Verschwendung, aber wenn wir nicht genau wissen, was Zeit eigentlich ist, wie können wir dann behaupten, dass sie Geld ist, Wunder bringt oder unsere Wunden heilt? Wenn kein Mensch auf dieser Welt die Zeit erklären kann und uns erzählen kann, was Stunden, Minuten und Sekunden eigentlich sein sollen, wie kann ich mir dann sicher sein, dass ich sie richtig nutze? 
Wie kann ich wissen, dass ich meine Zeit nicht verschwende, wenn ich nicht einmal weiß, was dieses Zeit eigentlich ist? 
Geld ist etwas, das die Menschheit vor vielen Leben erschaffen hat, um sich das Leben irgendwie zu strukturieren, haben wir dann dasselbe mit der Zeit getan, denn schließlich ist Zeit ja Geld. 
Und was ist, wenn nicht diese Zeit unsere Wunder bringt, sondern wir selbst? Was ist, wenn wir selbst unsere Wunder Tag ein, Tag aus erschaffen und es nur nicht merken? Was ist, wenn diese Zeit damit gar nichts am Hut hat? Wie sollte sie auch? 
Und wie soll Zeit etwas heilen, das wir tief in uns verstecken, so tief, dass vielleicht nicht einmal unser Nächster es erkennen kann, so tief, dass es vielleicht nicht mal von uns selbst bemerkt wird. Wie sollte die Zeit so etwas anstellen? 

Zeit ist ein Mysterium, das sich die Menschheit zu erklären versucht. Die Menschheit will schlau sein, gebildet, wissend, aber vor allem will sie alles um sich herum unter Kontrolle haben und weil irgendwoher diese Zeit kommt und wir sie einfach nicht erklären können und das eigentlich jedem schlauen Kopf bewusst ist, verdrängen wir das ganz einfach. Wir verdrängen, dass wir es nicht erklären können, wir grenzen es in unsere Einheiten und behaupten es zu wissen, aber letzten Endes wissen wir doch nicht mehr, als dass dieses Phänomen Zeit wohl noch eine ganze Weile über uns stehen wird, wenn nicht sogar für immer.

Aber warum erzähle ich euch das eigentlich? Weil ich die Zeit liebe. Ich würde mich so gerne bei ihr -oder ihm- bedanken, weil ich die Chance bekomme etwas aus meinem Leben zu machen, etwas aus dem zu machen, was wir als Jahr bezeichnen. Jede sogenannte Woche zu genießen und, wenn meine Uhr dann zwölf schlägt mehr mitnehmen zu können, als einen gläsernen Schuh und die Erinnerung an das was war. Ich möchte mich so gerne bedanken, dass es mir erlaubt ist ein zweites Zuhause zu finden, neue magische Momente zu sammeln und Erkenntnisse, Erfahrung und Erinnerungen aus jeden einzelnen Moment zu ziehen.
Wir alle sind an die Zeit gebunden, ob wir wollen oder nicht. Keine Erfahrung, Erkenntnis oder Erinnerung ist zeitlos, auch wenn sich die Menschheit das gerne einredet. Nur wenn die Zeit uns gewährt diese zu sammeln und uns gibt, was wir brauchen, um eben dies zu tun, ist es uns möglich das zu tun. 
Wenn die Zeit es nicht möchte, dass wir eine Erinnerung behalten, stiehlt sie uns ebendiese, dasselbe gilt für alles in unserem Leben. Vielleicht mögen die Menschen machtvoll, gefährlich und unberechenbar sein, aber die Zeit ist unberechenbarer, machtvoller und weitaus gefährlicher, als wir vielleicht je vermuten würden. 
Und aus irgendeinem Grund gewährt die Zeit mir solche Momente, sie halt mir erlaubt mir ein Sozialleben Stück für Stück in Schweden, auf Gotland aufzubauen, sie hat mir geholfen eine Sprache endlich anfangen zu sprechen ohne jedes Wort vor Angst falsch zu betonen, sie hat mir geholfen zu dem Mensch zu werden, der ich heute bin. 
Dennoch bin auch ich nicht sicher vor ihrer Macht, sie wird mir all das wieder nehmen, zwar nie vollkommen, aber irgendwann -schon in nur noch ein bisschen mehr als 6 Monaten- werde ich hier sitzen, verzweifeln, wie ich mein Leben erneut in ein paar Kartons und einen Koffer stopfen und all das wieder zurück befördern soll. 
Aber bis es soweit ist, hoffe ich, dass die Zeit mir noch einige wundervolle Momente, wie in dieser Woche genehmigt. 
Ein Utbytesstudent-Fika, mit den andern beiden Austauschschülern am Freitag nach der Schule. 
Einen echt schönen Tag mit Ebba in der Stadt und ein Kinobesuch am Abend mit Ebba und einer Klassenkameradin heute.
Ein weiteren wundervollen Termin bei meinem Steinkurs diesen Mittwoch und jeder dieser kleinen Erfolge, die ich erleben darf. Dieses Glücksgefühl, das mir durch die Adern fließt, wenn ich für mein Schwedisch gelobt werde, wenn ich etwas richtig gemacht habe, wenn ich mich etwas getraut habe. 
Einfach unglaublich.



Vi ses snart,


Lea

Samstag, 26. November 2016

Woche 15... 100 Tage, noch mehr Steine und ESSEN

Hey guys,

Montag war mein 100 Tage-ATJ-Jubiläum, aber das wissen ja sicher alle, die meinen letzten Blogeintrag gelesen haben schon.

Am Dienstag dieser Woche, waren wir in einem Theaterstück in der Aula... Ich habe leider nicht alles mitbekommen, aber es ging wohl um den zweiten Weltkrieg oder die Zeit danach. Am selben Tag stand auch mein Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräch, Utvecklingssamtal an. Es war okay, eigentlich recht vergleichbar mit dem, dass ich in meiner deutschen Schule hatte, vielleicht ein bisschen lockerer und offener...

Mittwoch war dann wieder mein Steinkurs dran. Ich liebe diesen Kurs total, auch wenn es der längste Tag für mich in der Woche ist und ich manches Mal ziemlich müde bin, so bin ich doch total froh, wenn ich wieder da war und bald sind die 5 Termine leider schon um. Diese Woche habe ich in den drei Stunden sogar ganze drei Anhänger fabriziert. Und diese sehen nicht mal so schlecht aus. Weihnachtsgeschenke für die nächste drei Jahre :D


An diesem Mittwoch hat mich auch eine Matteprov eingeholt... Gott sei Dank zählen die Noten für mich hier nicht, denn ich denke diese Prov hab ich mal sowas von verhauen. Naja, lässt sich nicht ändern. 

Der Donnerstag dieser Woche war ziemlich lustig -und mit hammermäßigem Essen geprägt. Wie ich bestimmt schon mal irgendwo erwähnt habe, haben wir am Donnerstag ziemlich lange Lunch und da das Restaurantprogramm und das Koch-und Backprogramm an bestimmten Tagen in einem Schulhalbjahr ein kleines Restaurant führen, waren wir dort essen am Donnerstag.
Für schlappe 30kr inklusive Dessert, ohne Dessert nur 20kr. In diesen 20kr ist aber nicht nur eines der Hauptgerichte -Vegetarisch, Fisch oder Fleisch- enthalten, sondern auch eine Suppe, eine kleine Salatbar, selbstgebackenes Brot und Butter, ach und natürlich Wasser.
Am Donnerstag gab es als vegetarisches Gericht Wok Nudeln und Gemüse mit Tofu und einer Limetten-Sesamsoße, wenn ich mich recht erinnere. Das Fleischgericht habe ich nicht mehr im Kopf, aber das mit Fisch beinhaltete gebratenen Lachs mit Spinatsoße und Gemüsecouscous -der Hammer! Auch die Blumenkohlsuppe, die es am Donnerstag gab war richtig gut.
Da wir ja so viel Zeit hatten, haben sich manche von uns noch für ein Dessert entschieden, da habe ich eine kleine Crème Brûlée gewählt. Diese war leider aber noch nahezu flüssig innen... Geschmeckt hat sie trotzdem gut, war nur ein kleines Enttäuschen im Gegensatz zu den restlichen Gängen. 

Da das eigentlich der erwähnenswerte Punkt am Donnerstag war, springe ich jetzt mal zum Freitag. 

Also, Freitag ist eigentlich auch nicht sonderlich spannend gewesen...Oh, doch. Da diesen Freitag der letzte Restauranttermin war, sind wir als noch einmal hin, Gott sei Dank hatten wir am Donnerstag reserviert, es war nämlich unglaublich voll und die schnellsten waren die auch nicht gerade...
Naja, das ist ja auch zum Lernen da.
Dieses Mal mussten wir ein bisschen sehr viel schneller essen, weil wir erst ein bisschen anstehen mussten und dann ja auch nur 40 Minuten Pause hatten. Pasta mit Ratatouille und Kichererbsen Bratlingen stand dieses Mal auf der Speisekarte, auch ziemlich lecker. 
Nach einer Englischstunde, die nicht sehr interessant war, hatten wir Mathe, was widersprüchlicher Weise sogar ziemlich lustig war.
Als wir vor ein paar Wochen mal Weihnachtslieder im Matheunterricht gesungen haben, hat unser Mathelehrer nämlich gesagt, dass alles weihnachtliche erst nach dem ersten Advent erlaubt ist...
Ja, da haben wir also jede Menge Deko, Musik und Gebäck mitgebracht und allein die Lichterkette um die Tafel hat Mathe gleich viel einleuchtender erscheinen lassen... 
Nach Schulschluss bin ich dann wie gewohnt mit dem Bus gefahren und habe Smallnachrichten (schriftliche Version von Smalltalk :D ) verschickt, als mich plötzlich eine E-Mail erreichte, von DFSR. –Für alle die es noch nicht wissen, ich habe für die DFSR-Homepage einen „Erfahrungsbericht“ verfasst und dieser wurde gestern dann veröffentlicht. Voller Freunde und innerlichem Gequietsche habe ich den Link also an ein paar weiter geleitet… Dann sehe ich wieder hoch… Der Bus zeigt eine Station an, die ich nicht kenne. Ich stehe auf und husche zum Busfahrer. Ja, wir haben meine Station tatsächlich schon passiert. Shit. Mein Gastvater und Ebba wollten mich nämlich abholen, damit wir Einkaufen fahren können. Der Busfahrer war total lieb und hat mir sogar angeboten, mich auf seinem Rückweg wieder mitzunehmen oder mir vorgeschlagen, dass ich in der nächsten Stadt aussteigen könnte, als ich ihm erklärte, dass mein Gastvater eigentlich auf mich wartet. Da habe ich Jesse schnell angerufen, Gosh. Ich hatte so Angst, dass ich ärger bekomme, aber als ich ihm erklärte, dass ich die Station verpasst habe und in Läbro (die Stadt, in der wir sowie so einkaufen wollten) aussteigen könnte, war das glücklicher Weise gar kein Problem.

Heute bin ich zu einem Filmabend/Nachmittag von meiner Klasse eingeladen worden und ich werde in ca. einer Stunde losfahren nach Visby, wo mich zwei Mädchen aus meiner Klasse dann mitnehmen zu unserem Ziel. Da ich nicht dort übernachten werde und eines der Mädchen auch nicht, werden wir auch gemeinsam wieder nach Visby fahren, sodass ich dort entweder wieder den Bus nehme oder aber Jesse mich einsammelt, das werden wir dann sehen. Dafür habe ich gestern auch bereits mit Cupcakes begonnen und weil ich noch so viel Zeit habe, habe ich gerade auch noch ein paar Cookies gemacht. Mal sehen, wie das mit dem Transport klappen wird.. Hoffentlich kommt alles lebend an.

Morgen ist dann tatsächlich schon der 1.Advent –wie die Zeit doch rennt. (Reimt sich das wirklich oder klingt das nur in meinem Kopf so? ;) ) Wahrscheinlich werde ich mich dann wieder auf nach Visby machen, weil es da…. Irgendwas zu sehen gibt. Ich habe leider schon wieder vergessen was. Und soweit ich es verstanden habe, kann Ebba nicht mit mir gehen, also mal sehen, ob Jesse Zeit hat oder ob ich alleine gehen werde.

Das war’s dann auch erst einmal wieder von mir. Die Woche ist fast rum und mein Eintrag jetzt auch:*


Vi ses snart,


Lea

Montag, 21. November 2016

Woche 14... Steinschmiede,Nils Holgersson und 100 Tage

Hey guys,

Ja, ich weiß. Ich bin spät dran und eigentlich gibt es dafür auch keinen richtigen Grund, es sei den "Keine Lust" zählt als Grund:D
Also, jetzt aber mal zu meiner Woche. 
Die letzte Woche war eigentlich nicht sehr spannend. Die Tage sind so verflogen und dann war plötzlich schon wieder Wochenende. 
Deshalb wird dieser Eintrag auch keinen "Terminplan" wie die letzten enthalten, sondern einfach mal nur die wirklich interessanten Sachen enthalten. Ob die dann jedoch für euch interessant waren, kann dann ja jeder für sich entscheiden. So, let's start:

Steinschmieden am Mittwoch war wieder ziemlich lustig und dieses Mal habe ich es sogar geschafft ein paar Fotos für diesen Eintrag zu machen. Deshalb gibt es auch hierzu nicht mehr viel zu sagen. :)


Ich habe letzte Woche -keine Ahnung welcher Tag genau- Gänse auf meinem Weg zurück getroffen. Sie liefen auf dem Feld neben der Straße und es fühlte sich an, als hätte jemand mich mit Vollkaracho in meine Kindheitsserie "Nils Holgersson" geschleudert. Es sah genau so aus, wie in der Serie und es hätte und es würde mich noch immer nicht wundern, wenn ein kleiner Junge da durch das Gestrüpp geschlichen wäre.

Am Freitag habe ich mit meiner Schwedisch Lehrerin darüber gesprochen, was ich jetzt mal machen könnte, da ich immer mal wieder andere Aufgaben bekomme. Und dann haben wir uns gemeinsam dazu entschlossen, dass ich eine Präsentation über Hamburg und meine Schule halten werde -auf Schwedisch, allerdings kann ich mir noch überlegen, ob ich das vor der ganzen Klasse machen möchte oder nur vor meiner Lehrerin. Irgendwie freue ich mich schon total auf diese Präsentation und andererseits bin ich auch total nervös. Mit der Keyboard-Präsentation bin ich schon so gut wie fertig, fehlt nur noch mein Gelaber drum herum :D

Und heute ist wohl, das Ereignis schlechthin. Es sind tatsächlich schon 100 Tage vergangen. 100 Tage, seit ich meine Familie und Freunde verlassen habe und mich in die -zugegeben nicht sehr weit entfernte- Ferne gemacht habe, auf ins Unbekannte. 100 Tage, in denen mich so viele unterstützt haben, mich aufgemuntert haben, sich mit mir gefreut haben und einfach nur mit mir geredet haben. Ich danke auch hier noch einmal allen, die dazu bei getragen haben, dass ich tatsächlich hier sitzen kann und das jetzt schon 100 Tagen. 



Mehr gibt es im Moment auch leider nicht zu berichten, aus diesem Grund werde ich den Eintrag jetzt beenden und mich schon bald wieder melden. 


Vi ses snart,


Lea

Samstag, 12. November 2016

Woche 13... Winterwonderland, Sushi und Steine

Hey guys,

Diese Woche musste ich wieder zur Schule, denn anders als in Deutschland, hat Schweden nur eine Woche Herbstferien. Im letzten Eintrag hatte ich ja bereits den Schnee erwähnt und diese Woche war lauter WinterWonderland-Momente und einer Menge Schnee.
Der Montag dieser Woche war nicht sehr spektakulär. Der Theaterkurs wird aber wohl auf weiterhin Bestandteil meines montags sein, für alle die sich am weiteren Verlauf interessiert waren. 

Dienstag stand eigentlich ein Eltern-Schüler-Lehrer-Gespräch auf dem Plan, allerdings ist meine Klassenlehrerin diese Woche krank gewesen, somit fiel dieses aus. Sonst blieb auch der Dienstag reicht triste und nicht spannend. Auch meine Deutschlehrerin war krank, also fiel auch diese Stunde mehr oder wenig aus. Jedenfalls gab es keine konkrete Aufgabe. 

Mittwoch hatte ich erst ganz gewöhnlich Schule und dann knappe vier Stunden, die ich in Visby rumkriegen musste. Als erstes war ich zwei Karten besorgen, die mir zu Vervollständigung meiner Weihnachtsgeschenke noch fehlten.
Anschließend habe ich meine Sim-Karte aufgeladen, ich habe es sogar auf Schwedisch versucht, aber dann hat die Frau ins Englische gewechselt, ich habe versucht auf Schwedisch zu antworten, dann hat sie plötzlich irgendwelche Zahlen vorgelesen, dieses Mal auf Schwedisch, aber ich habe einfach nicht verstanden wofür die Zahlen standen und als sie diese erneut auf Englisch wiederholte, habe ich einfach eine genommen, von der ich dachte es wäre der richtige Preis (im Endeffekt handelte es sich gar nicht um den Preis, aber es war trotzdem das richtige.) 
Danach war ich dann im Café und bin total stolz auf mich, dass ich meinen Chailatte (mir war irgendwie nicht nach Kaffee...) und meinen Blaubeerkuchen auf Schwedisch bestellen konnte, auch wenn es ein kleines Missverständnis gab, musste ich nicht ins schwedische wechseln und auch, wenn ich schon lange schwedisch sprechen sollte und das für mich Alltag sein sollte, ich bin stolz auf mich, dass ich diesen Fortschritt getan habe.
Am Abend, als ich dann mein stundenlanges Warten rumbekommen habe, hat dann endlich mein Stein-Schmuck-Kurs angefangen und ich kann sagen, dass es mir unglaublich viel Spaß gemacht hat und ich mich schon sehr auf nächste Woche freue. Leider habe ich kein Bild von dem Stein zur Hand, deshalb müsst ihr euch einfach den Halysites als runden Anhänger vorstellen. Vielleicht schaffe ich es ja nächste Woche ein paar Fotos für euch zu organisieren. 

Donnerstag. Der einzige Tag in dieser Woche in der ich es nach Hause geschafft habe, bevor es dunkler geworden ist. Denn noch immer war meine Deutschlehrerin krank und wir-die Klasse- sollte einen Aufsatz auf Deutsch schreiben... 
Äh, ja. Das brauche ich eigentlich nicht so wirklich und weil der Kurs für mich sowieso nur zu Vergnügen ist haben der andere deutsche Schüler und ich beschlossen, der Klasse nicht beizuwohnen. Somit habe ich den früheren Bus ohne Probleme bekommen können. 
Der Donnerstag war allgemein der beste Tag dieser Woche, denn da die Cafeteria etwas anbot, das... sagen wir mal essbar war und mehr auch nicht, haben wir uns zu fünft aufgemacht, da wir eine unglaublich lange Pause hatten und sind Sushi essen gegangen. 
Das war so unglaublich lecker. Nur weiß ich jetzt definitiv, dass man schöner grüner Paste nicht trauen sollte, sie auf KEINEN FALL einfach auf ein Stäbchen 'tun' und in Mund stecken sollte. Ja, auf diesen Vorfall werde ich nicht genauer eingehen. Jedenfalls ist Wasabi definitiv nicht meins und auch von den dazu gereichten Ingwerscheiben konnte ich lediglich zwei essen. 
Die Pause war sogar solang, dass wir danach noch in den ICA gegangen sind, der gleich neben an lag und uns was Süßes gekauft haben (es gibt hier Riesen *-*) und als wir die Schule dann wieder erreichten hatten wir immer noch geschlagene 20 Minuten über... 

Der Freitag hingegen war grauenvoll. Es fing damit an, dass ich ein leichtes Kratzen im Hals verspürte, Gott wie ich das hasse. Dann habe ich auch noch eine SMS bekommen, dass Schwedisch (meine erste Stunde) ausfällt, nur leider saß ich da schon im Bus. Nun gut. Dann erfahre ich, dass wir das auch Naturkunskap ausfällt. Toll, wir fangen also erst um 11:50 Uhr an. Kaum habe ich die Schule erreicht, ereilt mich eine weitere SMS: Englisch fällt aus. Wollen mich eigentlich heute alle verarschen? Entschuldigt die Ausdrucksweise, aber das ist doch echt unfair. Mein Unterricht beginnt um 2 Uhr und ich sitze den ganzen Tag in der Schule, weil sich nach Hause fahren nicht so richtig lohnt. Und dann musste ich auch noch Hayley "Bye" sagen, weil ihr Auslandsjahr jetzt vorbei ist. Zwar hatten wir nie wirklich, was miteinander zu tun, abgesehen von der Tatsache, dass wir in dieselbe Klasse gegangen sind und beide Austauschschüler sind/waren, aber ich glaube dennoch das ich sie vermissen werde. 
Am Abend habe ich mit meiner Gastmutter zusammen Falafel gemacht.. Der einzige Lichtblick an diesem Tag.

Heute Morgen bin ich aufgewacht und es ging mir nicht so gut. Kratzen ist immer noch da, mein Kopf nervt mich und auch meine Augen tuen auf merkwürdige Weise weh. Nach dem Frühstück war ich mit meiner Gastmutter bei der Mülltrennungs-und Entsorgungsstätte oder wie auch immer das heißen mag. Ich denke, jeder weiß, was ich meine. Danach waren wir einkaufen und ich habe mir Eis mitgenommen (Häagen-Dazs Salted Caramel und Butter oder so ähnlich, ist aber auf jeden Fall echt empfehlenswert, also für jeden, der Eis und Salted Caramel mag... ;)) Als wir zurück waren habe ich mich erst einmal ein bisschen hingelegt, ein paar Seiten gelesen und dann versucht in eine Art "Entspannungszustand" zu kommen. Hat ganz gut geklappt zwischendurch, nur ging es mir danach irgendwie immer noch nicht so richtig gut. Beim Mittagessen war ich anwesend und habe auch was gegessen, aber so richtig gut habe ich mich dennoch nicht gefühlt. Nachdem ich oben ein paar Minuten auf meinem Bett gelegen habe, habe ich dann also beschlossen Eis in mich rein zu stopfen und einen Film zu sehen. Jetzt ist mir zwar ein bisschen schlecht, aber es geht mir immerhin ein bisschen besser -und das Eis war lecker...:D
Was wir morgen machen, weiß ich leider gar nicht Es hat mir bestimmt mal irgendwer gesagt, aber es ist mir entfallen. Naja, dann war's das wohl erstmal wieder von meiner Seite.


Vi ses snart,


Lea

P.s. Hier noch ein kleines Video... Ich hoffe, dass es funktioniert, habe das ja noch nie ausprobiert :)
Me and the WinterWonderland <3


Sonntag, 6. November 2016

Woche 12... ganz kurzer Eintrag, Karl und Winter

Hey guys,

Eigentlich ist dieser Eintrag total unnötig und er wird auch nicht sehr lang, da ich ja bereits von Skara berichtet habe und auch von meinem Vorhaben der darauffolgenden Tage, aber dennoch  wollte ich euch ein paar Fotos zeigen.


Das ist Karl. Mein Schneemann.

Heute nacht/morgen hat es geschneit und jetzt sieht es so aus...

Visby und Meer

Ähm... immer noch Visby und das Meer?!
Joa, da es echt nichts spannendes zu erzählen gibt und euch nur Karl vorstellen und den Schnee zeigen wollte -womit die Frage von Herbst oder Winter jetzt auch geklärt wäre- bin ich auch schon wieder fertig.


Vi ses snart,

Lea

Mittwoch, 2. November 2016

Skara, Cupcakes und November *-*

Hey guys,

Heute Morgen um kurz vor eins sind wir endlich wieder auf Gotland angekommen. Die Tage in Skara waren echt schön. Ich habe ein neues Backbuch und liebe es schon jetzt. Morgen werde ich die ersten Cupcakes dann backen und dann die nächsten Monate jeden hier mästen und zuhause dann weitermachen. Und das meine ich auch wirklich so, meine Gastmutter meinte sie freuen sich immer wenn ich Lust habe zu backen und das habe ich ja fast immer.. :D 

Aber jetzt mal wieder zurück zum Skara-Trip. Eigentlich gibt es zwar nicht viel zu erzählen, aber ich will euch die Tage dennoch kurz zusammenfassen. Samstag sind wir nachmittags angekommen, dann haben wir erstmal eine Matratze vom Dachboden in das Wohnzimmer von Ebbas Tante gebracht. Nach dem Essen, wo ich eine Kindheitsfreundin von meiner Gastmutter und ihre Stiefmutter kennengelernt habe, haben Ebba und ich einen Film gesehen. 
Jetzt kann ich auch endlich mal mitreden, wenn es um Charlie und die Schokoladenfabrik geht... Ebba und ich haben bei ihrer Tante geschlafen und Jesse und Karin bei der Stiefmutter von Karin. Sonntag waren wir auch einem WannabeWeihnachtsmarkt und auf einem Friedhof, weil mein Gastvater eigentlich in die dazugehörige Kirche wollte, diese aber zu war. 
Jedenfalls sind Ebba und ich dann auf dem Friedhof rumgelaufen und haben nach alten Gräbern gesucht und auch welche gefunden. Am Montag waren Ebba und ich dann in der "Innenstadt" und haben alles Mögliche gekauft.. Dienstagabend ging es dann wieder nach Hause, aber davor waren wir noch in einem Museum, in dem viel zu viele Kinder waren, die irgendwelche Pokémons gejagt haben und anschließend waren wir noch was Essen. Jetzt sitze ich also wieder im gelben Haus auf Gotland und habe einfach mal nichts getan, außer meine Freundin und meine Familie zu getextet, Videos gekuckt und geplant, was ich morgen backen werde. Ach und tausende Tassen Tee und Kaffee getrunken. 


Und weil es ja endlich November ist, dürfen wir jetzt ganz offiziell über Weihnachten reden. Weihnachtslieder kommt raus und erfüllt mich mit Vorfreude auf den nächsten Monat!! Ja, ich höre schon Weihnachtslieder und bin im Weihnachtsfieber, mir fehlen noch 3 Weihnachtsgeschenke und ich warte wie auf heißen Kohlen darauf, endlich Weihnachtskekse zu backen. Und bis es soweit ist, werde ich mich halt mit Kuchen und Cupcakes zufrieden geben. Wen es interessiert, die ersten Cupcakes werden Apfelcupcakes mit Zimtfrosting. 


Das war‘s mal wieder von mir mit einem furchtbar spannenden Eintrag. Vorsicht, meine Ironie läuft frei herum! 

Vi ses snart,


Lea 

Freitag, 28. Oktober 2016

Woche 11... kurze Tage, Herbst-Winter-Mix und kleiner Fotospam

Hey guys,

Ein uninteressanter Montag, gefolgt von einem nicht erwähnenswerten Dienstag, einem kurzen Mittwoch -durch eine Klassenreise des dritten Jahres meines Programmes waren 2 meiner Lehrer nicht da-, einem langen, kurzem Donnerstag -Nur 'ne Stunde Mathe, dann Entfall und eine lange Pause, um dann im Deutschunterricht zu sitzen- und einem nicht wirklich spannenden, aber tollen Freitag. Ich weiß zwar nicht so genau warum, aber heute war ein guter Tag. Irgendwie kam es, dass ich trotz Mathe glücklich aus der Schule gehüpft. (Ja, ich bin wirklich ein bisschen gehüpft und habe mich fröhlich gedreht, allerding sin eine gesunden Maß, sodass ich mich danach nicht erst einmal auf den nassen Boden setzten musste und die Erde wiederfinden musste.) Allerdings liegt meine Freude auch nicht an der einen Woche Ferien, die mir jetzt bevorstehen, denn ich habe das Gefühl, dass die Wochen in Schweden viel schneller vergehen als in Deutschland und außerdem gehe ich gerne zur Schule...

Morgen werde ich mit meinem Gastvater und Ebba um 7:15 Uhr auf der Fähre sein und auf die andere Seite von Schweden fahren, was für uns heißt, dass wir um 6 Uhr das Haus verlassen. Ich komme damit klar, ist halt ein bisschen weniger Schlaf, aber Ebba? Für Ebba ist alles vor 12 Uhr zu früh :D
 Auf dem Festland werden wir in der Heimatstadt, Skara (liegt so 2 Stunden von Göteborg entfernt) meiner Gastmutter ein paar Tage verbringen. Meine Gastmutter ist bereits am Donnerstag losgefahren, deshalb werden wir am Samstag dann auch auf sie treffen, wenn wir ankommen. Und am Dienstag werden wir dann die Heimreise wieder antreten. Ich denke genaueres werde ich euch entweder im nächsten Wochenupdate geben können oder halt 

Ob es hier gerade Herbst ist oder doch schon eher Winter, kann ich gerade nicht genau sagen, denn es regnet mittlerweile auch mehr. Danke für den Regen Linnea -_- Und auch der Wind wird immer mal wieder stärker, sodass ich zwischendurch das Gefühl habe, dass ich in den nächsten 7,5 Monaten (O_O) noch mal von der Insel fliegen werde...

Aber ich habe auf meinem Weg nach Hause und zur Busstation in Visby ein paar Fotos gemacht, außerdem hat meine Gastmutter mir noch ein Foto vom Haus und dem Blättermeer davor geschickt. Und weil ich so ein unglaublich netter Mensch bin ;), teile ich diese natürlich mit euch. Und das ist nicht der einzige Grund, denn dieser Eintrag wird offensichtlich nicht sehr lang, also sind Fotos immer gute Lückenfüller ;)

Das gelbe Haus mit Blätterpracht

Irgendwie sieht diese Sicht auf das Blättermeer in Visby toll aus :)

Die Straße im Herbst/Wintermix :)
So, dass war's mal wieder von mir. Ich werde mich wahrscheinlich nach dem Wochenende noch einmal melden zu unserem kleinen Trip und euch wieder ein bisschen zutexten. :)


Vi ses snart,

Lea