Sonntag, 7. Mai 2017

Woche 38... Briefe, Gedanken und ein Stück von uns selbst

Hey guys,

jetzt ist es tatsächlich schon wieder passiert. Ich habe es dieses Wochenende erneut verpeilt mich hinzusetzen und irgendwas auf Papier zu bringen. Beziehungsweise auf dieses virtuelle weiße Kästchen, dass mich an das Old-School-Papier erinnern soll, auf dem meine "Vorfahren" ihre Gedanken festgehalten haben. Nun gut.

Anscheinend gehöre ich auch noch zu diesen Old-School-Leuten, immerhin finde ich das Gedanken fesseln auf Papier immer noch beruhigender, als auf meine Tastatur zu tippen und den Buchstaben beim erscheinen zuzusehen, es hat etwas viel magischeres, wenn ich jeden Buchstaben aus meiner Hand fliessen lasse und sie zu Wörtern, Sätzen und Texten bilden kann. Es gibt mir das Gefühl etwas zu schaffen, etwas zu können und noch ein kleines bisschen intellektuell zusein.
Hier sitze ich jetzt also, in meinem Bett mit meinem Mac auf den Beinen, weil ich vor meinem Verschwinden in eine friedlichere und gleichzeitig boshafte Parallelwelt -auch bekannt als meine ganz persönliche Traumwelt, nur kurz checken wollte, ob irgendwas besonders nächste Woche in der Schule ist, das ich so jetzt nicht auf dem Schirm hatte -Nein.

Und dann ist mir mal wieder aufgefallen, dass dieser Eintrag längst überfällig ist. Ich habe in den vergangenen Tagen Gedanken eingesperrt und auf Papier verurteilt, aber wenn habe ich sie einfach nur so für mich geschrieben oder einer ganz besonderen Person einen kleinen Teil meiner ungeordneten Gedanken abgegeben, weil ich finde es ist das persönlichste Geschenk, dass man einem machen kann oder auch dass man bekommen kann. Mich durchflutet ein solches Glücksgefühl, wenn sich jemand der mir wichtig ist -ob nah oder fern- sich hinsetzt und sich die Zeit nimmt ein paar seiner oder ihrer Gedanken für mich einzusperren.

Denn genau das ist es, was ein Brief eigentlich ist, wie mir durch die weisen Worte einer unglaublich tollen Person aufgefallen ist. Ein Brief ist eigentlich das Gefängnis für Gedanken, bei denen wir beschlossen haben sie mit anderen zu teilen. Briefe sind so viel mehr als nur triste Worte, die man auf ein Papier krakelt, weil man kein Muttertagsgeschenk hat, oder weil man mal eben so eine Geburtstagskarte schreiben muss. Briefe sind Gedanken und Gedanken sind ein Stück von einem selbst. Wer jetzt ein bisschen Grips hat, wird verstehen, dass Briefe somit Stücke eines selbst sind, die man einem anderen schenkt.  Und aus eben diesem Grund sind Briefe so besonders für mich, auf diesem Grund freue ich mich jedes verflixte Mal, wenn ein kleiner oder größerer Umschlag mit meinem Namen in dem leicht rostigen Briefkasten ist und jedes Mal wird mein Kopf und mein Herz noch ein paar Minuten auf die Folter gespannt, bis ich endlich alleine in meinem Zimmer bin und das geschenkte Stück von jemandem, der mir etwas bedeutet lesen kann.

Wenn ihr also das nächste Mal einen Brief schriebt oder einen Brief bekommt, denkt daran wie wertvoll dieses Stück Papier mit seinen Worten eigentlich ist und was für eine große Macht es besitzt.

Mit diesen Worten möchte ich mich verabschieden.

Vi ses snart,


Lea

P.S. Aus Gemütlichkeitsgründen bin ich gerade zu faul nach Fotos zu suchen, die ich in letzter Zeit so geschossen habe, deshalb werden erst im nächsten Eintrag wieder Fotos auftauchen. ;)

P.P.S. Heute sind es übrigens noch genau 50 Tage, bis meine Füße wieder auf deutschem Boden stehen und meine Lungen sich mit deutscher Großstadtluft füllen.

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