Samstag, 3. Juni 2017

Woche 42... So'n paar hingeklatschte Antworten

Hey guys,

So ein Auslandsjahr bringt ja allerlei erlebte Momente, Erinnerungen, Gedanken und Gefühle mit sich.
Wie Austauschschüler ihren persönlichen Erfahrungen, Hoch- und Tiefpunkte für mich zusammengefasst haben, habt ihr ja bereits in einem anderen Eintrag erfahren, wenn ihr den noch nicht kennt, oder euch nicht sicher seid, klickt hier, um zum alten Eintrag zu gelangen.

Okay, sind jetzt alle auf meinem Stand? Super, dann lasst uns weitermachen. Diese Zusammenfassungen waren ja schön und gut, aber das reicht mir irgendwie noch nicht. Wir lernen so viel und erfahren so viel, ich will mehr wissen. Für mich, für euch und für alle zukünftigen Austauschschüler. Meine Französischlehrerin in der 6.Klasse hat immer gesagt, man solle erst gute Sachen sagen und dann schlechte Sachen als Tipp für das nächste Mal formulieren -Tipps sind hierbei irgendwie dumm, deshalb werde ich mich nur an den Gut/Schlecht-Teil halten und mit den guten Dingen anfangen.

Was für tolle Erfahrungen macht man im Auslandsjahr eigentlich und was war die Beste beziehungsweise erfahrungsreichste?

"Als ich mit meinen zwei Austauschschülerfreundinnen Schlitten fahren war und wir danach im Schnee liegend über das Leben philosophierten, als ich meinem Freund (Schwede) nachts auf einem ICA Parkplatz Walzer beigebracht habe, als ich das mit dem Ski fahren raus hatte nachdem meine Gastmama und mein Gastbruder mich ermutigt haben, als mein Gastpapa (nach dem traumatischen Ballettereignis) meine Hand hielt während ich weinend einfach nach Hause wollte und jedes Mal wenn ich nach der Schule im Café der Schule mit meiner Freundesgruppe sitze und diskutiere. ", erzählt mir Nelly (16) und nennt gleich einen ganzen Haufen an Erfahrungen und Situationen.   Ziemlich cool, wenn ihr mich fragt. Ich möchte auch mal in Schnee übers Leben philosophieren, leider bin ich eine Person, die schnell friert -Hmmm, wird dann wohl doch nichts. Okay, dann lasst uns mal schauen, was die nächste Person sagt.
"Hmmmmmm Schwierig, also ich habe so extrem viel gemacht und gelernt, aber das coolste sind Sachen zu machen und haben die man nicht in Berlin hat. Das Meer, Schweden, andere Freunde, andere Familie, andere Lebensweise, auch wenn es kein Riesen Kulturunterschied ist, ist es anders und man lernt viel dazu.", meint Lotte (16), die auch bei mir hier auf der wundervollsten Insel Schwedens ist -und auch auf der einzigen, die ich bisher besucht habe ;). Ja, das Meer ist schon was tolles hier. Ich liebe das Meer, das Wasser und fast alles, was dazu gehört. Irgendwie ziemlich gut zusammengefasst. Gehen wir über zu meiner nächsten Antwort...
Tom (16) sagt, dass es das Tollste war, als er seinen eigenen Fortschritt in der Sprache bemerkt hat. Das erfahrungsreichste sei alles zusammen. Man ist sehr viel in der eigenen Persönlichkeit gewachsen und hat sich weiterentwickelt. Ja, das würde ich definitiv so unterschreiben, wenn mir das jemand vorlegt. Ich fühle mich noch überflüssiger bei dieser Antwort, deshalb Switchen wir zur nächsten, vielleicht kann ich da ja hilfreich sein. -Wahrscheinlich nicht. "Das Beste war wahrscheinlich die ganzen Reisen die man gemacht hat. Mit der Gastfamilie und mit anderen Austauschschülern, das war jedes Mal ein kleines Abenteuer." Oh, ja! Nina (17 XD), ich stimme dir sowas von zu! Reisen im Auslandsjahr ist und war extrem cool!
"Das Beste an meinem Auslandsjahr war definitiv mein Gastfamilienwechsel und alles was danach passiert ist. Schon am ersten Tag habe ich mich dort wie zu Hause gefühlt und man kann sagen, dass sie dafür verantwortlich sind, dass ich mein Auslandsjahr als eine positive Erinnerung behalten werde. An dieser Stelle muss ich allerdings auch noch meine in Schweden gefundenen Freunde erwähnen, die mich durch die ersten, schwierigen acht Monate und darüber hinaus begleitet haben.", findet Linda (18). Hier kann ich leider gar nichts zu sagen, weil ich ein solches Glück mit meiner Gastfamilie hatte, dass ich nie wechseln musste, aber ich kann mir annähernd vorstellen, wie befreiend es gewesen sein musste, aus der alten Familie rauszukommen. 
" Nachdem ich einmal kurz und echt merkwürdig geatmet habe (und Schluckauf bekommen habe), kann ich sagen, dass das Beste an einem Auslandsjahr (für mich persönlich) der Kontakt zu anderen ATS ist und war. Was aber auch zu den Besten Dingen gehört ist, wie krass man sich weiterentwickelt. Gerade in den letzten Monaten habe ich es echt gemerkt, dass ich deutlich weiter bin als ich es vor der Abreise war. In vielen Hinsichten. Natürlich, das klassische Selbstständiger werden, aber auch manche Charaktereigenschaften stechen mittlerweile mehr heraus, während sich andere, glücklicherweise, zurückgebildet haben. Supertoll ist auch einer meiner Lehrer, Johan. Über den könnte ich tagelang schwärmen. Allgemein das Schüler/Lehrerverhältnis ist in Schweden KOMPLETT anders. In Deutschland bin ich durchgedreht, wenn mich meine Lehrer ausversehen am Rücken berührt haben, aber ich hatte überhaupt kein Problem damit, eine Umarmung zu bekommen, als ich in der Schule geweint hatte.", Linnea (16).
Okay, wirklich. Wo sind mein Stift und mein Papier? Ich will das unterschreiben! Warum habe ich das nicht früher gemacht? Ihr habt alle so Recht und ich bin noch nicht mal halb fertig mit meinem Vorhaben hier. Wer will meinen Blog übernehmen?

Schreckliche/Erschreckende Erfahrungen sind immer so eine Sache. Aber wie bereits erwähnt, möchte ich jetzt auch auf die negativeren Punkte hier eingehen, das kann eigentlich alles sein. Ob das Ballettraning, das hier anders lief als gewohnt und man nur "judgy" Blicke bekommen hat für die eigene Balettkleidung, während alle anderen in normalen Sportklamotten da standen -und sicher nur halb so cool aussahen, wie Nelly, für die dieser Versuch leider in einem weinenden "Toilettenarnruf" an den Gastvater geendet hat. Oder aber, dass man einfach aufwacht und traurig ist und das Ganze auch noch zwei Wochen lang anhält, wie bei Tom. Und manchmal hat man auch Glück und
findet nur die Kombination aus Käse und Marmelade auf dem Brot erschreckend, oder das die eigene Gastfamilie die Pizza mit einer Schere schneidet, wie Linnea. 

Würdest du denn Auslandsjahr wiederholen?

Nelly: Ich weiß es nicht.

Linnea: Ob ich es wieder tun würde? Scheißt der Bär in den Wald? Aber sicher doch. Where can I sign up? Nein, jetzt wirklich. Ein Auslandsjahr ist nicht einfach, wirklich nicht. Aber es ist es wert. Aber sowas von. Mein Jahr war nicht perfekt, aber welches ist es das schon, aber ich würde es jederzeit immer wieder tun. Vielleicht auch in einem anderen Land, wer weiß, aber ich weiß jetzt schon, dass ich während des Studiums auf jeden Fall irgendwie irgendwann irgendwo ein Auslandsaufenthalt einbauen muss.

Linda: Auf jeden Fall! :)

Nina: Ja, zu 100% ich werde das ganze hier so vermissen, die positiven und die Sachen, die erstmal ein bisschen negativ wirken.

Lotte: Jaaa, aber nicht direkt, man muss auch Zeit zu Hause haben.

Tom: Ich finde, dass es sich auf jeden Fall lohnen würde, es nochmal zu machen. Ich bin mit meinem einen Jahr zufrieden, aber theoretisch würde ich es schon nochmal machen.

Das klingt doch nach einem guten Schnitt, oder? Ich finde schon. Und weil ich aber noch irgendwas lustiges in diesen Eintrag, der so ja jetzt ziemlich trist war und auch nicht so toll wie ich ihn mir vorgestellt habe, weil ich genau diese Woche mehr zu tun hatte als angenommen, kommen hier jetzt noch zwei kleine Anekdoten aus dem Auslandsjahr in Schweden.

"Als meine Gastfamilie an Weihnachten das ganze Haus schmückte (auf Schwedisch ja pyntar) und ich dann ganz begeistert gefragt habe: "Har ni pippat hela huset?" Also: "Habt ihr das ganze Haus gefi**t". " -Tom


"Meine Gastmutter hat mich Mal gefragt, was ich hier ändern könnte wenn ich wollte. Als ich am Überlegen war meint meine Gastschwester (11) so:"Den Kühlschrank, der passt irgendwie nicht zum Rest der Küche!" "- Nina



2 Kommentare:

  1. Hi bin auch Grad am ende meinen Auslandsjahres. Habe dein Blog das ganze Jahr verfolgt. Habe mir sehr oft gleiche Gedanken gemacht, konnte sie aber nie so aufschreiben und somit mit irgendjemand teilen. In dieser Hinsicht wollte ich dir mal danke sagen das du DIESEN Blog geschrieben hast. Genieße die letzten Woche
    Schöne grüße aus der Ferne

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  2. Aufs Skifahren habe ich auch wieder große Lust. Wir fahren im Winter nach Lana Südtirol und nehmen die Skier auf jeden Fall mit.

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